Rockpalast Archiv

Das Rockpalast Rocknächte Archiv war der lokalen Marburger Zeitung "Oberhessische Presse" am 25.07.1997 einen Bericht wert!

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COMPUTER

Ein Chemielaborant archiviert Informationen über Rockmusik

Vor drei Jahren rief Michael Marsch das "Rockpalast-Archiv" ins Leben

Michael Marsch aus Ebsdorfergrund hat im Internet das "Rockpalast-Rocknächte"-Archiv angelegt, das er auch selbst verwaltet.

von Markus Engelhardt

"Der Rockpalast war von 1974 bis 1986 eine der wenigen Fernsehsendungen, die sich mit Rockmusik befaßten", erinnert sich Michael Marsch. Der Chemielaborant aus dem Ebsdorfergrund gehört zu den treuen Anhängern der Fernsehreihe des Westdeutschen Rundfunks (WDR), die Live-Konzerte bekannter und unbekannter Musiker aus aller Welt präsentierte.
"Die Reihe verfügt seit jeher über eine treue Fangemeinde", erklärt Marsch, "eine regelrechte Szene, die unter anderem Video- und Audioaufnahmen der Konzerte austauschte".

Die Fangemeinde existierte weiter

Auch nachdem die Sendereihe eingestellt wurde, habe diese Szene weiter bestanden, berichtet Marsch. "Als der WDR später begann, ein 24-Stunden-Programm zu senden, griff Peter Rüchel, der Leiter des ´Rockpalast´ auf Archivaufnahmen der Konzerte zurück, die dann nachts gesendet wurden", weiß der Chemielaborant. "Vor drei Jahren wurde der "Rockpalast" dann wieder ins Leben gerufen - und im gleichen Jahr wurde der offizielle Club zur Sendung gegründet." Dieser Zusammenschluß von "Rockpalast"-Anhängern, der mittlerweile bundesweit über 3 500 Mitglieder verfügt, ist ein fester Bestandteil der WDR-Redaktion. "Mir kam rasch die Idee, ins Internet zu gehen", erklärt Marsch. "Ich wollte dem Wunsch nach Informationen zu den alten Sendungen nachkommen. Außerdem ist die Musikszene generell sehr stark im weltweiten Computernetz vertreten."

Michael Marsch am Computer

Michael Marsch zeigt am Computer eines der Konzertfotos, die auf seinen Internet-Seiten zu sehen sind. Es zeigt Pete Townshend, den Gitarristen der britischen Band "The Who". - Foto: Markus Engelhardt

Das Archiv wird ständig ausgebaut

In mühevoller, nächtelanger Kleinarbeit trug Marsch in Zusammenarbeit mit dem WDR und unter Zuhilfenahme verschiedener Bücher und Internet-Seiten alles zusammen, was er an Informationen zum "Rockpalast" bekommen konnte. Seit drei Jahren existiert das Archiv zur Sendung inzwischen - und wird ständig ausgebaut.
Unter der Adresse www.rockpalastarchiv.de findet der Internet-Benutzer alphabetische und chronologische Auflistungen aller ´Rockpalast'-Konzerte und der daran beteiligten Bands, komplette Bio- und Diskografien, eine kurze Geschichte der Fernsehreihe, ein Interview mit "Rockpalast"-Macher Peter Rüchel sowie zahlreiche Konzertfotos. Ein besonderer Service ist das "Gästebuch": Anhänger der Konzertreihe können sich hier eintragen, außerdem Video- und Audio-Aufnahmen der Auftritte zum Tausch anbieten oder Gesuche veröffentlichen.

"Live-Konzerte sind willkommene Ausnahme"

"Natürlich hat eine Rockpalast-Sendung um 3 Uhr nachts kleinere Einschaltquoten als der Musikantenstadl um 20.15 Uhr. Aber das Interesse an der Sendung ist ungebrochen", freut sich Michael Marsch. "Im Zeitalter der Videokultur sind Live-Konzerte eine willkommene Ausnahme."

Das Jubiläumsbuch ist längst vergriffen

Zum zehnjährigen Bestehen der Reihe erschien 1984 ein Buch. "Dieses ist natürlich längst vergriffen und gilt als gesuchtes Kultobjekt", meint Marsch. Zum 20jährigen Jubiläum des "Rockpalast" werde eventuell ein ähnliches Buch erscheinen, so Marsch: "Wenn es soweit ist, wird natürlich auch mein Archiv berücksichtigt."


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