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Little Steven DVDLITTLE STEVEN & THE DISCIPLES OF SOUL –Text Booklet

STEVEN VAN ZANDT – geboren 1950 in New York – hat eine facettenreiche musikalische Geschichte. Nach seiner ersten eigenen Band „The Source“ wurde er Anfang der 1970er Jahre Partner von Bruce Springsteen. Von Anfang an hatte er großen Einfluss auf das musikalische Profil der „E-Street Band“. Am Vorabend von deren erstem Konzert in Deutschland im Frühjahr 1981 hatte ich das Glück, als Einziger ihren Proben im Hamburger Kongress-Zentrum CCH folgen zu dürfen, und konnte dabei selbst erleben, welche wichtige Mittlerrolle Steven zwischen Bruce und der Band zukam.

Mit Southside Johnny gründete er die „Asbury Jukes“ und wurde deren Songschreiber und Produzent. Dabei entstanden einige Klassiker wie „I Don’t Want To Go Home“ – ein Song, den Steven ursprünglich Ben E. King (einem der großen Lead-Sänger der „Drifters“) zugedacht hatte –  und Stevens erster richtiger Rocksong „This Time It’s For Real“.

Anfang der 1980er Jahre war auf beiden „Baustellen“ das Wesentliche erreicht. Zeit innezuhalten, Zeit zu fragen: „Wer bin ich eigentlich?“ Diese Frage hatte für Steven zwei Aspekte – einen persönlichen: „Was ist aus unseren Idealen, mit denen wir in den 1960er Jahren angetreten sind, geworden?“ und einen politischen : „Wer bin ich als Amerikaner?“

Die Geburt eines Solo-Projektes stand bevor. Ein neuer Künstlername musste her (in der „E-Street Band“ wurde er „Miami Steve“ genannt), denn er wollte nicht von fremdem Ruhm leben. Seine frühe Begeisterung für den Blues-Musiker Little Walter und – noch mehr – für die Extravaganz von Little Richard brachten die Lösung: LITTLE STEVEN war geboren. Der Bandname THE DISCIPLES OF SOUL erinnert an die Drifters, Sam Cooke und die Motown-Ära der 1960er: Smokey Robinson, Temptations, Four Tops, Stevie Wonder. Das musikalische Konzept der ersten LP “Men Without Women“(1982), benannt nach einer Kurzgeschichten-Sammlung von Ernest Hemingway, ist also im 60er Rhythm & Blues verwurzelter Rock mit einer Bläsersektion – wie für die „Asbury Jukes“ entwickelt, nur „rauher“, weniger „produziert“.

Der Auftritt der Band in der Grugahalle, mit dem die Rockpalast-Nacht am 16. Oktober 1982 eröffnet wurde, war wie ein Sprung ins kalte Wasser: Die Band hatte vorher nur EIN öffentliches Konzert gespielt. Aber sie kamen, spielten und siegten! Ganz anders – und mit dem Material der zweiten LP „Voice Of America“ (das politische Album) – war das Konzert auf der Loreley am 25. August 1984. Keine Bläser. „Rockiger“. „Ramones-Punk“- (“Voice of America“) und Reggae-Einflüsse („Solidarity“). Ihr Song „Solidarity“ war so eingängig, dass er sogar später von „Black Uhuru“ gecovert wurde.

Inhaltlich beschäftigten sich LITTLE STEVEN & THE DISCIPLES OF SOUL etwa in: „Los Desaparecidos“ mit dem Terror der chilenischen Todesschwadrone und gelobten damals angesichts der Weltlage: „No more love songs for ten years“.

LITTLE STEVEN: Einer von den ganz Echten!

Peter Rüchel

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