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Musikmesse

Musikmesse 2006

 

Messe FrankfurtDie Musikmesse Frankfurt fand in diesem Jahr vom 29.März bis zum 1.April statt. Es ist die internationale Fachmesse für Musikinstrumente, Musiksoftware und Computerhardware, Noten und Zubehör. Die Fachbesucher-Tage waren vom 29.03. bis 31.03.2006 von 9 - 18 Uhr und der Publikums-Tag am 01.04.2005 von 9 - 18 Uhr.  Parallel fand wieder die Fachmesse Prolight + Sound statt. Mit 101.166 Besuchern hat die Messe erstmalig die 100.000 Besucher Marke überschritten. Besucher und Aussteller waren zufrieden. Die Talsohle der Musik Branche scheint überschritten und die Konjunktur Prognosen sind gut. Es wurde durchweg gut geordert auf der Messe. Bezeichnend fand ich die schnelle Zunahme der Sold Schilder im Fender Custom Shop und die Teile sind ja nicht gerade billig!

Fender KittyInzwischen traditionell wurde am Vorabend der Musikmesse der Frankfurter Musikpreis 2006,  verliehen. Preisträger in diesem Jahr Peter Gabriel, dem sein Preis von der Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main, Petra Roth, feierlich überreicht wurde. Fast jeder kennt seine legendären Hits wie „Sledgehammer“, „Biko“ oder „Big Time“. Seine Videos gelten als Meilensteine der Popkultur.
Er erhält den Preis, weil er mit seinem kreativen Schaffen, seinen Auftritten und durch die Förderung junger Talente einen wichtigen Grundstein für die Zukunft der Rock- und Popmusik gelegt hat. Die Jury ehrt ihn als einen führenden Musiker in der europäischen Rockmusik für sein musikalisches Schaffen und sein künstlerisch-soziales Wirken. Er ist ja aktiv bei Amnesty International und hat die Organisation Witness gegründet, die Video Kameras verteilt um Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren.


DrumDurchforstet man die Tagespresse, fällt einem auf das dort hauptsächlich die Gimmicks vorgestellt werden. LED blinkende Verstärker und Gitarren, leuchtende Keyboard Tastaturen (spielen nach Lämpchen), der elektronische Drum-Overall oder schöne Gitarren die von noch schöneren Models in die Kamera gehalten werden. Klar, das gibt es auch alles aber auch viele schöne und praktische Neuerungen.
Wir hatten uns ja gerade daran gewöhnt das Midi ein Standard ist, nicht nur bei Keyboards aber inzwischen gibt es natürlich auch USB oder FireWire Ports, LAN oder sogar WLAN an Instrumenten und Zubehör. Beispiel dafür die USB Gitarre von ESI JamMate UG1.

Wirklich beeindruckend ist das Programm der kalifornischen Firma Line 6 die konsequent auf die digitale Sound Verarbeitung setzen. In diesem Jahr wurde ein neues Modell der Variax Gitarren Serie vorgestellt. Gitarre, naja auf den ersten Blick sehen sie wie normale Gitarren aus, lediglich die Tonabnehmer fehlen. Es werden auch normale Seiten aufgezogen und es wird normal gestimmt. Das wars dann auch mit normal denn dann kommt die Modeling-Technologie ins Spiel. Für die Variax Serien wurden die Sounds der besten Gitarren eingefangen und nicht nur der Sound, sondern auch Pickup-Charakteristiken und Korpusresonanzen wurden berücksichtigt. So bekommt man mit dem Kauf einer Variax eine riesige Palette toller Gitarren von Gibson Les Paul über Stratocaster bis zur 12 saitigen Rickenbacker. Auch exotische Sounds wie die Coral Sitar oder Banjo sind zu finden und wer vom fetten Gibson Lead Sound zur akustischen Martin schnell wechseln muss, kein Problem. Die Bedienung ist sehr einfach über  einen 5-fach-Wahlschalter und die Pickup Positionsschalter. Sound und Bespielbarkeit sind klasse!!! Richtig toll wird es mit der Variax Workbench. Auf einem Laptop lassen sich die jeweiligen Gitarren Modelle mit Pickup Position anzeigen und bearbeiten. Auch eigene Stimmungen lassen sich erstellen und so hat man seine eigene Custom Gitarrenwerkstatt. Die Variax ist in der Lage digital mit den Line 6 Vetta II-Verstärkern und der POD xt Live zu kommunizieren. Damit lassen sich unendlich viele Sound Variationen erreichen.


JacksonLobo LaserBei den Effekt Geräten findet man immer komplexer werdende Multi Geräte, viele Modelle die auf Sound-Modeling setzen und viele Signature Serien. Dunlop bietet die traditionellen Tretminen und das Cry Baby z.B. in Zakk Wylde Design an. Das extrem WahWah Steve Vai Bad Horsie 2 kommt von Morley, mit dem sich einige typische Vai Sound leichter erzeugen lassen.
Im letzten Jahr hatte ich ja die Digitech Artist Series Pedals "Jimi Hendrix" und "Eric Clapton" getestet und für gut befunden, Grund genug sich in diesem Jahr mal das "Scott Ian" Black-13 und "Dan Donegan" The Weapon vorzunehmen. Den Vergleich zu den Original Sounds kann ich nicht recht beurteilen, da ich nicht viel von den Anthrax und Disturbed im Kopf habe. Beide Geräte bieten aber eine gute Palette von modernen Metal Sounds, die jeweils 7 Song Sounds lassen sich durch die Klangregelung noch gut bearbeiten. Besonders gut gefiel mir der abgefahrene Sound 7 "Finale" des Black-13.
Van Halen is back, so bei MXR (Dunlop) mit dem EVH Phase 90 und dem Flanger im Van Halen Streifen Design.
Line 6 fiel im Effekt Bereich auch wieder positiv auf, mit den unverwüstlichen Tonecore Pedalen, die leicht zu bedienen und gut zu kombinieren sind. Besonders gefallen haben mir hier Uber Metal - Echo Park - Tap Tremolo (sehr Hendrix mäßig!) und das Crunchtone (Blues und British Rock). Wer als Purist dennoch keine Lust mehr hat tonnenschweres Leslie Equipment zu transportieren, sollte sich einmal den Boss RT-20 Rotary Sound Processor genauer anhören, sehr überzeugend und leicht zu transportieren. Wer sich seine Amps und Effekte lieber auf dem Bildschirm zusammen stellt, sollte sich das Hard- und Softwaresystem Guitar Rig 2 anschauen.

Vorführung KorgBei Effekt Geräten und weil schon erwähnt: Der Geist von Jimi Hendrix ist immer noch all gegenwärtig. Sei es bei den Dunlop Hendrix Effekten (Univibe, Cry Baby, Fuzz), Digitech wie schon erwähnt oder bei Marshall. Hier gab es etwas besonderes, den Jimi Hendrix Signature Amp Limited edition, handwired 100 watt stack. In enger Zusammenarbeit mit „Authentic Hendrix“, der von Jimi's Vater James „Al“ Hendrix gegründeten Gesellschaft zur Verwaltung des Nachlasses des Kult-Gitarristen und nach vielen Monaten intensiver Entwicklungsarbeit, präsentiert Marshall jetzt eine vollständig authentische, handverdrahtete Replik des Jim Marshallbegehrten 100 Watt Stacks in der ersten Bühnenversion von Jimi Hendrix aus dem Jahr 1966. Wer einen haben möchte muss schnell sein, denn es sind nur 600 Stück weltweit erhältlich!
Ein weiteres Jimi Sahnestück kommt aus dem Custom Shop der Firma Gibson, in der "Inspired by" Serie erschien die The Jimi Hendrix Psychedelic Flying V.  Auch beim Zubehör findet man Hendrix, Levy's Guitar Straps bietet Straps und Gigbags mit Hendrix Motiven an. In wie weit sich der Geist Jimis auf die eigene Spielweise überträgt sei dahin gestellt.


Jim Marshall gehört zur Rockmusik wie der Rock Star Gitarrist selber. Auch mit 82 Jahren steht er für seine Firma, inzwischen zwar mit Unterstützung der nächsten Generation, seiner Tochter Victoria Marshall und so ist es kein Wunder das er wieder einmal der Autogramm Star der Musikmesse war. Marshall feiert das 40 jährige Jubiläum des 100 Watt Stacks, mit dem schon erwähnten Hendrix Modell, dem JTM45/100 und einem Pete Townshend limited amp. Von den weltweit 250 Stück wird es in Deutschland nur 10 geben! Auch die Marshall 1936V - Vintage Version des 2x 12" Klassikers ist jetzt zu haben, ebenso 3 neue Effekt Pedale: Echohead, Regenerator und Reflector.

Hughes and KettnerMit ihren neuen Switchblade Amps zeigen sich Hughes&Kettner wieder einmal innovativ. Hier wurden die Merkmale eines typischen Röhrenamps mit den Möglichkeiten eines Modeling Amps vereint. Mit seinen 4 Kanälen, Clean, Crunch, Lead und Ultra stehen die gängigen Sounds zur Verfügung. Mit 3 Effektprozessoren und 128 Sounds als Preset lassen die Switchblade Verstärker keine Wünsche offen.
IbanezEin echter Allround Amp ist auch der V3 von Carvin. Von ihnen ist auch der Steve Vai Legacy Signature Amp erhältlich, der wie ihre Vintage Amps mit den klassischen Hahnenkopfregler bestückt ist. Carvin bietet auch eine grosse Palette schöner Gitarren und Bässe an, wie die California Carved Top CT6 Flame Top.
Peavey bietet mit dem Triple XXX einen variablen Verstärker mit super Power und Lead Sounds.  Den Joe Satriani Signature gibt es sowohl als Topteil Stack, als auch als handlichen 212 Combo. Telecaster Fans werden die neue Omniac JD Jerry Donahue lieben.
Vox präsentiert in diesem Jahr das Brian May Signature Modell AC30, einen Combo. Das Original kam ohne Klangreglung aus, das Signature Modell hat aber Volume, Gain und Tone. Der typische Queen-May-Sound ist im Verstärker ebenso integriert wie das Treble-Boost Pedal.


Auffallend waren einige kleine Firmen aus dem deutschsprachigen Raum die hervorragende Gitarren, Bässe und Verstärker anbieten, meist handgearbeitet und von hoher Qualität die natürlich ihren Preis hat. Stellvertretend seien hier die  Nik Huber Guitars erwähnt. Die 2006 Redwood und Flying Dolphin sind super edele Gitarren, die irgendwo zwischen Les Paul und Paul Reedsmith liegen aber mit individuellen Design und tollem Sound. Gleich nebenan gab es Verstärker aus Holland, Koch Amps haben einen super Sound, es gibt viele Modelle und sie werden gerne von international bekannten Gitarristen genutzt. Auch die handgefertigten Gitarren von Trayser Guitars aus Österreich machen einen guten Eindruck.

Ibanez AX300 Schecter Guitar Research meldet sich zurück zum 30 jährigen, waren aber noch auf der Suche nach neuen Vertrieben. Mit 13 Modellen wurde die Diamond Extreme Serie speziell für den Export gebaut. Besonders die Omen-6 Extreme AMB und TSB haben mir es angetan.
Ibanez
stellt eine riesige Palette von Bässen und Gitarren für alle Stile und Richtungen vor. Unter dem Motto Killer Tone kommen die RG Prestige Gitarren mit DiMarzio oder IBZ Pickups. Für Metal Freunde von Korn oder Slipknot stehen die MTM und K7 bereit und im Metal Desing GRP und BTB. An den Signature Modellen von Saitenvirituosen Joe Satriani und Steve Vai, JS und JEM wird ständig optimiert. Auch die legendäre ARX300 aus der Artist Serie ist wieder erhältlich. Aufgrund ihres wirklich schönen Design mit dem Maple Top, guter Verarbeitung, Allroundsound und günstigen Preis ein empfehlenswertes Einsteiger Modell.


CharvelGute und preiswerte Einstiegsmodelle sind auch bei Fame zu finden. Unter dem Motto "Handmade in Europe" (wo?) werden sie in Deutschland von Music Store vertrieben. Für den echten Durchblick sorgt die Neuauflage der Ampeg Dan Armstrong Acryl-Gitarre.
Fender feiert Diamond Anniversary 1946-2006 und auf dem riesigen Stand gibt es jede Menge zu sehen. Natürlich Jubiläumsmodelle von der Stratocaster, Telecaster, Precision Bass und Jazz Bass mit geprägter Halsplatte, US Vintage Pickups und aufwendigem Koffer in silber. Jede Menge Signature Serien, schöne und edle Sachen aus dem Custom Shop wie die Rory Gallagher Strat oder in einmaligen Künstler Designs. Ebenso gross die Auswahl der Squier Modelle die es auch schon seit 25 Jahren gibt. Wenn es hilft Mädchen an die E-Gitarre zu bringen, dann gefällt sogar die Hello Kitty Serie. Auf dem Fender Stand findet man auch Charvel (Van Halen lässt grüßen) und Jackson Gitarren.



Fender CustomPRSAuch bei Gibson riesige Auswahl. Besonder Freude machen natürlich Gitarren aus der Gibson Custom Ecke. Vintage Freunde werden von der Vintage Original Spec Series begeistert sein. Wem es nur um Optik und Sound geht muss keine 5-6 stellige Beträge ausgeben. Für jüngere Gitarristen gibt es die Zakk Wylde Bullseye Les Paul, für ältere Semester (wie mich) die Peter Frampton Les Paul Special oder die Alvin Lee Signature ES-355, schon mit den entsprechenden Aufkleber versehen.
Eine Augenweide ist in jedem Jahr der Paul Reed Smith Stand., das ist für viele Gitarristen wie Weihnachten. Echte Traumgitarren, tolle Hölzer, Lackierungen und Sound. Vor allem einige Singlecut Modelle etwas Les Paul ähnlicher sind dazu gekommen. PRS feiert sein 20 jähriges Jubiläum.
Die Les Paul artigen Serien Eclipse und die Strat artigen Horizon von ESP gibt es in vielen Varianten und Lackierungen. Für Metallica Fans sind die Signature Modelle Truckster, James Hetfield und KH, Kirk Hammett.
Eine wirkliche Neuheit kommt vom deutschen Hersteller Tronical, die selbst stimmende Gitarre! Motorgetriebene Mechaniken mit einer Tune-Control-Bridge sowie ein Tune-Control-Knob (ersetzt den Volume Regler) halten die Gitarre immer in Stimmung. Wie von Geisterhand bewegen sich die Mechaniken, für alle gängigen Gitarren nachrüstbar. Ob sich das allerdings durchsetzen wird muss man sehen.


Lobo LaserSo ein Messetag ist anstregend und schnell vorbei, das war meine subjektive Auswahl in diesem Jahr, natürlich gab es viel mehr zu sehen, hören und ausprobieren. Keyboarder und Drummer gehen bei mir als Gitarristen leider leer aus. Ein wichtiger Aspekt der Messe ist es auch die Jugend an das Musizieren heran zu führen. Dafür gibt es ja eigene Veranstaltungen auf der Messe wie music4kids oder SchoolJam. Schön sind auch die Einsteigerpakete, bestehend aus Bass oder Gitarre und Verstärker, die auch von den großen Markennamen angeboten werden. Am besten nächstes Jahr am Besuchertag die Musikmesse besuchen und erleben.

Fender SquireDas Rahmenprogramm auf mehreren Bühnen konnte sich auch wieder sehen lassen. Musiker von Toto und Deep Purple oder die Drummer Manni von Bohr und Charly Antolini begeisterten die Besucher. Die Real Groove Band hat ja schon Tradition und ließen mit Randy Hansen die Musik von Jimi Hendrix und mit dem Queen Musical Sänger Alex Melcher Queen Songs wieder auferstehen. Eine tolle Kombination waren der Gitarrist Mattias "IA" Eklundh und Bass Virituose Jonas Hellborg. Für Punk sorgten Itchy Poopzkid. Das AC/DC keine Männersache ist bewiesen "Thunder Her Struck" the ultimative All-Girl tribute to AC/DC Band. Auf der neuen Pro Lounge Outdoor Area konnte die Band um den Gitarristen Thomas Blug (viele werden ihn vom Hughes&Kettner Stand kennen) mit melidiösem Rock und Axeman George Lynch überzeugen. Auch auf den Ständen gab es tolles zu hören wie Jonas Hellborg im Duell mit einem Tabla Spieler, Seth Horan mit einem Warwick Bass und gutem Gesang sowie Begegnungen wie z.B. mit T.M.Stevens.


Eklundh - Hellborg
Mattias "IA" Eklundh und Jonas Hellborg

Real Groove Band - Randy Hansen
Real Groove Band feat. Randy Hansen

Manni von Bohr
Manni von Bohr

Thomas Blug
Thomas Blug

T.M.Stevens
T.M.Stevens

Seth Horan
Seth Horan

 

Text und Fotos M.Marsch © 2006

 

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