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Detlef Schleuß und Matthias Peter vom Rockpalast Club besuchten Albrecht Metzger

Ein schöner Sommertag in Berlin. Wir sitzen im Auto und schwitzen. Unser Ziel: Den Mann treffen, der neben Alan Bangs der Rockpalast Moderator überhaupt war - Albrecht Metzger. Als wir vor der Haustür seiner Kreuzberger Altbauwohnung stehen, sind wir sehr gespannt. Es öffnet uns ein entspannter Albrecht die Tür und bittet uns sogleich in die Küche zu Kaffee und Kuchen. Er schreibt gerade an einem Soloprogramm für sein Tourneetheater Die Schwaben-Offensive. Ein Mundarttheater mit festen Spielorten in Baden-Württemberg und Berlin (hier leben 180000 Schwaben!). Seit Mitte der 70er Jahre steht er auf der Bühne, damals allerdings beim Jugendtheater Rote Grütze. Bereits diese ersten Minuten zeigen uns, während er den Kaffee kocht, daß dieser Albrecht Metzger ein Schauspieler aus Leidenschaft und Berufung ist. Seine Begeisterung für die Rollen, die er spielt, ist deutlich zu spüren.

Aber natürlich wollen wir mit ihm über die Musik reden. Kein Problem! Egal, ob Trip-Hop oder World Music, ob traditionelle Klänge oder Techno, Albrecht erweist sich als echter Kenner der aktuellen Musikszene. Er erzählt uns, daß er nach wie vor häufig in Konzerte geht und auch sehr intensiv die Musikpresse verfolgt. Das werde allerdings zeitlich ein immer größeres Problem für ihn. Eines fällt auf, Albrecht interessiert sich auf jeden Fall für die neuen Sounds. Besonders gefällt ihm, daß die Rock und Pop Musik immer mehr auf den Rhythmus gekommen sind. »Drum & Bass, das ist schon was« urteilt er. Wenn er beim Erzählen seinen Gedanken freien Lauf läßt, dann spürt man seine Liebe zur Musik. Nach wie vor holt er aber auch sehr gerne die alten Sachen raus. Neben Van Morrison ist es auch immer wieder Bob Dylan, der ihn begeistert. »Leider«, So sagt er, »ist das Fernsehen heute nichts Besonderes mehr. Deshalb hat es ein Programm wie Rockpalast auch schwer, sein Publikum zu finden. Der Inhalt der Sendung stimmt nach wie vor, die Verpackung könnte man allerdings etwas verbessern«. Er bewundert jedoch Peter Rüchel um die Kraft und Konsequenz, mit der er sein Programm immer weiter fortgeführt hat. Er schaut auch heute noch in die Rockpaläste rein. Auch wenn er nicht alte Sendungen sieht, so interessiert ihn natürlich schon, was dort läuft. Kurz bevor wir gehen wollen, klingelt das Telefon. Ein Freund ist dran und fragt Albrecht, ob er nicht Lust hätte, heute abend mit zu dem Konzert von Massive Attack zu kommen. Er stimmt begeistert zu. Wir verabschieden uns und wünschen ihm viel Spaß. Man hat irgendwo das Gefühl, einen alten Freund getroffen zu haben, der nach wie vor die gleiche Leidenschaft teilt wie wir und wahrscheinlich alle Leser dieser Zeilen. It´s only Rock 'n' Roll - but we like it!

Rockpalast Club Info 13 September 1997