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Rockpalast DVD

Joe Cocker at RockpalastJoe Cocker at Rockpalast

Speziell in Deutschland erfreut sich JOE COCKER bereits seit Beginn seiner Karriere einer ganz besonders großen Beliebtheit. Seine unnachahmliche Stimme und seine charismatische Bühnenperformance begeisterten immer wieder das deutsche Publikum. Dieses Konzert aus dem Berliner 'Metropol` im Jahr 1980 wurde für den Rockpalast gefilmt und zeigt JOE COCKER in Höchstform. Dabei präsentierte er neben vielen Klassikern auch einige rare Perlen seiner langen musikalischen Laufbahn. Zusätzlich gibt es auf der DVD acht Bonustracks zu sehen, die beim legendären Loreley Festival im Sommer 1983 aufgezeichnet wurden. Dieses alles zusammen ergibt "Cry Me A River", ein zweistündiges Programm mit einem glänzend aufgelegten JOE COCKER.

Metropol Berlin 1980
01. Cry Me A River
02. Can't Say No
03. Feelin' Alright
04. Look What You've Done
05. Put Out The Light
06. A Whiter Shade Of Pale
07. Delta Lady
08. I'm So Blue
09. Fun Time
10. Just Like Always
11. Jealous Kind
12. Hitchcock Railway
13. Watching The River Flow
14. Sweet Forgiveness
15. You Are So Beautiful
16. With A Little Help From My Friends
17. Wasted Years
18. I Heard It Through The Grapevine
19. The Letter
20. High Time We Went

Loreley 1983
01. A Girl Like You
02. Innercity Blues
03. Don't Talk To Me
04. Many Rivers To Cross
05. Threw It Away
06. Se Ven Days
07. You Are So Beautiful
08. The Moon Is A Harsh Mistress

Gesamtlänge: 129 min.


Anmerkungen / Sleeve Notes zu der Joe Cocker-DVD von Peter Rüchel:
JOE COCKER - kommt ohne Tiger aus!
Seit Woodstock - dem legendären Festival von 1969 - ist JOE COCKER eine lebende Legende. Er selbst macht sich nicht so viel aus dieser Charakterisierung, möchte sie lieber den großen stilbildenden Bluesmusikern wie B.B. King vorbehalten. Bescheiden sagt er, er habe halt Glück gehabt, dass die Kameras gerade liefen, als er die Bühne mit der "Grease Band" betrat und seine berühmte Version des Beatles-Songs "With A Little Help From My Friends" - sein erster Nummer Eins Hit - mit der Gänsehaut erzeugenden Ekstase seiner Stimme die besondere Note gab. So wie wir an Jimi Hendrix denken, wenn wir "All Along The Watchtower" hören - ein Song von Bob Dylan - so hat sich Joe Cocker mit seiner Interpretation diesen Beatles-Song gänzlich zu eigen gemacht, getränkt mit seiner Lebenserfahrung. Er wurde seine persönliche "Hymne", nicht weg zu denkender Bestandteil jedes seiner Konzerte. Wie eng Sieg und Niederlage bei einander liegen, wurde in den folgenden Jahren sichtbar. Angefangen mit Leon Russell's "Mad Dogs and Englishmen" tourte Joe mehr als er eigentlich bewältigen konnte - körperlich und geistig - vor allem, weil er gezwungen war, den Berg seiner Schulden abzutragen. Er wurde missbraucht und nicht so gut behandelt wie er es verdient hätte. Ich habe ihn am 23. September 1979 in Düsseldorf bei einem Konzert der so genannten "Woodstock Revival on Tour" - seltsamer Name für einen unwürdigen Event - mit Arlo Guthrie und Country Joe McDonald. Ich werde nie seine zu Herzen gehende Wiedergabe von Randy Newman's "Guilty" vergessen: "It takes a whole lot of medicine for me to pretend to be somebody else" ("Es braucht ne Menge Stoff, um mich selbst zu vergessen"). Ein wenig mitfühlendes Publikum schrie: "Joe, trink doch noch ein Bier".
Rockpalast - Metropol Berlin - 31. Oktober 1980
Freunde wurden gebraucht und es gab einige. Ein deutscher Jura-Student, von Anfang an Cocker-Fan, berichtete mir von kleinen Gigs, die er in den USA erlebt hatte, die zeigten, dass Joe langsam wieder auf die Beine kam. Daraufhin habe ich ihn eingeladen, im Rockpalast aufzutreten. Das Konzert fand statt am 31. Oktober 1980 im Berliner "Metropol", einem Club mit einer Kapazität von 1200, wo der Rockpalast jedes Jahr während des "Jazzfest Berlin" eine Rock-Alternative anbot. Das Konzert war ausverkauft. Ich hatte mir vorbehalten, Joe selbst auf der Bühne anzusagen, vor einem Publikum, das diesmal heiß darauf war, Joe nach dessen langer Abwesenheit zu hören. Es wurde ein voller Erfolg. Nach dem Konzert habe ich in vielen Augen Tränen gesehen (auch ich war sehr gerührt). Dieser Mann, der uns viel bedeutete, war zurück auf dem Weg nach oben: "Up To Where He Belonged". Diese DVD zeigt das Berliner Konzert in voller Länge.
Rockpalast - Open-Air-Festival auf der Loreley - 20. August 1983
Apropos Freunde. Ein ganz wichtiger Freund war Chris Blackwell, Eigentümer von Island Records, der den Reggae - allen voran Bob Marley - nach Europa gebracht hatte. Er ging mit Joe nach Jamaica und nahm "Sheffield Steel" auf - der Name erinnert an Joe's Geburtsort - ein Album, das zu seinen besten gehört. Mit diesem Material kam Joe Cocker zum zweiten Mal zum Rockpalast, diesmal zu einem weit größeren Ereignis: Das Open-Air-Festival auf der Loreley, dem sagenumwobenen Felsen am Rhein mit dem Amphitheater oben drauf. Es kamen 21.500 und das war mehr als ausverkauft! Im Fernsehen wurde bundesweit übertragen - acht Stunden lang LIVE. Sieben regionale Fernseh- und Radio-Stationen hatten sich zusammen geschlossen. Und über Eurovision konnte das Festival in elf europäischen Ländern gesehen werden - von Italien bis zum Nordkap in Norwegen. Das Programm war außergewöhnlich: Dave Edmunds, U 2 (damals noch in einer Support-Position!), Stray Cats, Joe Cocker und die Steve Miller Band. Obwohl das Festival voller spektakulärer Aktionen war - Bono hisste die weiße Flagge auf dem Turm des Geländes, Steve Miller verwandelte sich bei seinem Song "Abracadabra" in einen lebenden Tiger - es war Joe's Tag. Das Publikum war überwältigt von seiner Intensität, von dieser Stimme, die alle Höhen und Tiefen des Lebens zu kennen schien. Durch seine Interpretation wurden auch die Songs von Anderen buchstäblich zu seinen eigenen. Darunter auch Titel von "Sheffield Steel": Der Reggae-Klassiker "Many Rivers To Cross" (Jimmy Cliff), Bob Dylan's "Seven Days" - ich habe seine Versionen noch heute im Ohr. Diese DVD enthält eine Auswahl aus dem Loreley-Konzert.
Und Jetzt?
Es ist wieder ein Freund: Seit Mitte der 80er Jahre hat die Professionalität des australischen Managers Roger Davies Joe Cocker den Weg zurück in die großen Arenen geebnet und ihm auch den kommerziellen Erfolg verschafft, den er verdient. Wenn er in Ihrer Nähe auftritt, versäumen Sie nicht, ihn zu sehen (hören).
Peter Rüchel Rockpalast

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